Schraubenkompressoren werden im Allgemeinen zur Druckluftversorgung größerer Industrieanlagen eingesetzt. Sie eignen sich am besten für Anwendungen mit kontinuierlichem Luftbedarf, wie z. B. Lebensmittelverpackungsanlagen und automatisierte Fertigungssysteme. In größeren Anlagen mit nur unregelmäßigem Betrieb stellt die durchschnittliche Nutzung der vielen Arbeitsstationen eine kontinuierliche Belastung des Kompressors dar. Neben fest installierten Einheiten werden Schraubenkompressoren häufig auf Anhängern montiert und mit kleinen Dieselmotoren angetrieben. Diese tragbaren Kompressionssysteme werden üblicherweise als Baukompressoren bezeichnet. Baukompressoren versorgen Presslufthämmer, Nietwerkzeuge, pneumatische Pumpen, Sandstrahlanlagen und industrielle Lackiersysteme mit Druckluft. Man sieht sie häufig auf Baustellen und bei Straßenbautrupps auf der ganzen Welt.
Ölfrei
In einem ölfreien Kompressor wird die Luft ausschließlich durch die Wirkung der Schrauben komprimiert, ohne die Hilfe einer Öldichtung. Daher haben sie in der Regel eine geringere maximale Förderdruckkapazität. Mehrstufige ölfreie Kompressoren, bei denen die Luft durch mehrere Schraubensätze komprimiert wird, können jedoch Drücke von über 150 psi (10 atm) und ein Fördervolumen von über 2.000 Kubikfuß pro Minute (57 m³) erreichen.3/min).
Ölfreie Kompressoren werden in Anwendungen eingesetzt, in denen Öleintrag nicht zulässig ist, beispielsweise in der medizinischen Forschung und der Halbleiterfertigung. Dies schließt jedoch eine Filterung nicht aus, da Kohlenwasserstoffe und andere Verunreinigungen aus der Umgebungsluft ebenfalls vor der Verwendung entfernt werden müssen. Daher ist häufig eine Luftaufbereitung wie bei einem ölgefluteten Schraubenkompressor erforderlich, um eine bestimmte Druckluftqualität sicherzustellen.
Öleingespritzt
Bei einem öleingespritzten Schraubenkompressor wird Öl in die Kompressionskammern gespritzt, um die Abdichtung zu unterstützen und als Kühlkörper für das Füllgas zu dienen. Das Öl wird vom Auslassstrom getrennt, gekühlt, gefiltert und recycelt. Das Öl fängt unpolare Partikel aus der einströmenden Luft auf und verringert so wirksam die Partikelbelastung der Druckluft-Partikelfiltration. Normalerweise gelangt etwas mitgerissenes Kompressoröl hinter dem Kompressor in den Druckgasstrom. In vielen Anwendungen wird dies durch Koaleszenz-/Filterbehälter behoben. Gekühlte Drucklufttrockner mit internen Kaltkoaleszenzfiltern entfernen laut Norm mehr Öl und Wasser als Koaleszenzfilter, die Lufttrocknern nachgeschaltet sind, da die kalte Luft nach der Kühlung und Entfernung der Feuchtigkeit zum Vorkühlen der heißen einströmenden Luft verwendet wird, wodurch die ausströmende Luft erwärmt wird. In anderen Anwendungen wird dies durch den Einsatz von Sammelbehältern behoben, die die lokale Geschwindigkeit der Druckluft reduzieren, sodass Öl kondensieren und aus dem Luftstrom austreten kann, um dann durch Kondensatmanagementgeräte aus dem Druckluftsystem entfernt zu werden.
Öleingespritzte Schraubenkompressoren werden in Anwendungen eingesetzt, die einen geringen Ölverschmutzungsgrad tolerieren, wie etwa beim Betrieb von Druckluftwerkzeugen, beim Versiegeln von Rissen und beim mobilen Reifenservice. Neue ölgeflutete Schraubenkompressoren setzen <5 mg/m3 Ölrückstände frei. PAG-Öl ist Polyalkylenglykol, auch Polyglykol genannt. PAG-Schmiermittel werden von den beiden größten US-amerikanischen Luftkompressor-OEMs in Schraubenkompressoren verwendet. PAG-öleingespritzte Kompressoren werden nicht zum Farbsprühen verwendet, da PAG-Öl Farben auflöst. Reaktionshärtende Zweikomponenten-Epoxidharzfarben sind beständig gegen PAG-Öl. PAG-Kompressoren sind nicht ideal für Anwendungen mit mineralölbeschichteten Dichtungen, wie etwa 4-Wege-Ventile und Luftzylinder, die ohne mineralölbasierte Schmiervorrichtungen betrieben werden, da das PAG das mineralische Fett wegspült und Buna-N-Kautschuk zersetzt.
Veröffentlichungszeit: 14. November 2019
